Progressive Entwicklung der Auflockerungszone während und nach dem Auffahren (PRECODE)

 

PRECODE

Fördergesellschaft: Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)

Projektzeitraum: 2021-2024

Projektpartner: York University (Kanada), Dalhousie University (Kanada), ETH Zurich (Schweiz), BGE Tech (Deutschland)

  Precode Urheberrecht: © Precode

Im Umfeld von Tunnelausbrüchen, die in Gesteinen unter hohen Spannungen aufgefahren werden, können entstehende Klüfte eine zeitliche Entwicklung aufweisen. Diese fortschreitende Sprödbruchbildung erzeugt ein Kluftnetzwerk, das häufig mit mikroseismischer Aktivität einhergeht. Innerhalb der Auflockerungszone um den Tunnel ist die Durchlässigkeit oft um zwei bis drei Größenordnungen erhöht und kann – im Rahmen der Endlagerungsproblematik – zu präferentiellen Fliesswegen für Radionuklide führen. Im Rahmen des PRECODE-Experiments untersuchen wir die Entwicklung und die zeitabhängigen Veränderungen rund um einen Tunnel im Bedretto Untertagelabor für Geowissenschaften und Geoenergien (BULGG) im Tessin (Schweiz). Die Infrastruktur und das experimentelle Design werden in die laufenden Experimente am LIH, u.A. FEAR und SPINE, integriert. Im Rahmen von PRECODE werden wir einen neuen, 100 m langen Versuchstunnel als Abzweig zum bestehenden Bedretto-Tunnel auffahren. Dieser wird vor Ausbruchbeginn gezielt mit einer grossen Zahl von Dehnungs-, Porendruck- und mikroseismischen (akustischen) Sensoren instrumentiert. Die Hauptziele des PRECODE-Experiments sind der Erkenntnisgewinn im Bereich: (1) des kurzfristigen Gebirgsverhaltens und der Bildung der Auflockerungszone während des Tunnelbaus; (2) der langfristigen Bruchausbreitung innerhalb der Auflockerungszone in Verbindung mit den Umgebungsbedingungen; (3) der zeitlichen Permeabilitätsänderungen um einen offenen Stollen und (4) der Induktion von a-/seismischen Bewegungen in ausbruchbeinflussten Störungszonen.

Project team:
Pooya Hamdi
Florian Amann
Peter Achtziger

Fördergesellschaften und Projektpartner: