Natürlich vorkommende Radioaktivität an Altbergbaustandorten
Projektbeteiligte: David Hellmann, Thomas R. Rüde
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das zu den seltensten Bestandteilen der Luft gehört. Es entsteht nach mehreren Zwischenschritten in der Zerfallsreihe des Uranisotops 238U. In vielen Regionen mit entsprechender Geologie kann eine Radonbelastung vor allem in Wohnräumen zu gesundheitlichen Gefährdungen der Nutzer führen. Hier spielt vor allem der Transportpfad Gestein-Bodenluft-Gebäudeinnenraum eine Rolle.
Das Projekt beschäftigt sich mit der Messung von natürlich vorkommender Radioaktivität in Luft und Grundwasser an Altbergbaustandorten und in Karsthöhlen. Zu diesem Zweck werden Methoden entwickelt, um einen möglichen Transportvorgang der radioaktiven Partikel aus dem Gestein ins Grundwasser und von freien Wasserflächen in die Luft nachzuvollziehen. Neben der Bestimmung der Radon-Aktivität in Wasserproben wird eine Anzahl autonomer Radon-Messgeräte konstruiert, um mehrere Standorte im Bereich des Ostsauerländer Hauptsattels zu untersuchen. Das Ziel ist es, einen Jahresgang der Radon-Aktivität in der Luft aufzuzeichnen. Zusätzlich sollen Messgrößen wie Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufgezeichnet werden um neben der geogenen Beeinflussung der Wetter auch den Austausch der Grubenluft mit der Atmosphäre beobachten zu können.
Die Untersuchung der Wasserproben bedient sich der Abscheidung der Tochterisotope des 222Rn Isotops auf einem Glasfaserfilter. Der Glasfaserfilter wird vor Ort getrocknet und anschließend wird die Flächenaktivität mit einem Halbleiterzähler bestimmt. Durch den Zusammenhang Filterfläche-Probenvolumen kann gut auf die Aktivität der Probe geschlossen werden.
Darüber hinaus sollen die vorherrschenden Wetter mit Hilfe eines ganzen Satzes an batteriebetriebenen und mit Datenloggern ausgestatteten Messgeräten untersucht werden. Durch eine Bestückung der Bergwerke und Höhlen an verschiedenen Stellen soll der Eintrag und Transport der Radonpartikel nachvollziehbar gemacht werden.